Vorbereitung ist die halbe Miete

 

 

 

Medienauftritte wollen gut vorbereitet sein. Sind Sie sich bewusst: Spontane Zusagen zu Interviews und Statements zeichnen nicht den Profi aus, sondern den Amateur.

 

Wir arbeiten deshalb seit vielen Jahren mit einem fünfstufigen Vorbereitungsprozess, der sich unterdessen bei Tausenden von Interviews bewährt hat und auch von vielen anderen Agenturen übernommen wurde.

 

1. Recherche

Am Anfang der Vorbereitung steht die Recherche. Klären Sie folgende Punkte, bevor Sie sich überhaupt überlegen zusagen oder Auskünfte zu erteilen:

  • Was ist das Thema?
  • In welchem Medium wird das Thema behandelt?
  • In welchem Sendegefäss / in welchem Ressort wird das Thema behandelt?
  • In welcher Form wird das Thema behandelt? (Reportage? Gestalteter Beitrag mit mehreren Protagonisten?
  • Welche weiteren Personen kommen im dem Beitrag vor? (Überlegen Sie sich auch: Welche Rolle wird Ihnen zugedacht sein? Welche Rolle werden die anderen haben?)
  • Können Sie Ihre Zitate / Interviewaussagen autorisieren? (Der Schweizer Presserat sieht vor, dass Sie beides verabreden können.) Können Sie die Filmsequenzen anschauen unmittelbar nach dem Dreh?

 

2. Entscheid für Go oder No-Go

Erst jetzt und in Kenntnis aller vorangegangenen Fragen entscheiden Sie, ob Sie die richtige Person sind, um Auskunft zu erteilen und allenfalls auch für ein Interview zur Verfügung stehen würden. Falls es eine andere Person gibt, die in der zur Diskussion stehenden Thematik versierter ist, werden Sie den Journalisten in aller Regel an diese Person verweisen.

Stellen Sie auch sicher, dass Sie innerhalb Ihrer Organisation autorisiert sind, mit Medienschaffenden zu sprechen oder gar im Namen ihrer Organisation im Radio oder Fernsehen aufzutreten.

Falls das Thema kontrovers ist oder Ihnen und Ihrer Organisation Vorwürfe gemacht werden: Die Faustregel besagt, dass es klüger ist, Stellung zu nehmen, als nachher lesen zu müssen, dass die Organisation XYZ keine Stellung nehmen wollte. – Eine solche Aussage wird von einer Mehrheit des Publikums immer noch als Schuldeingeständnis wahrgenommen.

Aber eben: Zu einer Faustregel gibt es immer auch Ausnahmen – oder allenfalls die Möglichkeit, bei einer Anfrage nur schriftlich Stellung zu nehmen und nicht persönlich aufzutreten.

 

3. Die Botschaft

Falls Sie zugesagt haben, geht es jetzt darum, sich erst einmal inhaltlich auf das Thema vorzubereiten. Dazu sind drei Schritte nötig:

  1. Besorgen Sie sich alle Informationen, die notwendig sind.
  2. Erarbeiten Sie sich eine Botschaft, die mehr ist, als die reine Faktenvermittlung. Informationen dazu finden Sie hier.
  3. Überlegen Sie sich kurze Geschichten, Beispiele, Anektoden, Vergleiche, Analogien, Metaphern, persönliche Erlebnisse und andere Visualisierungen, um Ihre Botschaft untermauern zu können.
  4. Überlegen Sie sich, welche kritischen Fragen der Medienschaffende an Sie haben könnte und bereiten Sie vor, wie Sie solche Fragen klar und knapp beantworten und wieder auf Ihre Botschaft zu sprechen kommen können.

 

4. Dresscode/Setting

Kleider machen Leute – das gilt natürlich insbesondere, wenn das TV bei Ihnen erscheint. Aber auch in einer Zeitungsreportage kann ihre Kleidung ein Thema sein – erst recht, wenn noch ein Fotojournalist mit dabei ist. Die Medien-Rhetorik geht vom Grundsatz aus, dass Sie sich überlegen sollten, welche Erwartungen das Publikum an Sie (aufgrund Ihrer Position und Ihrer Organisation) haben könnte. Entsprechend sollten Sie sich kleiden.

Achten Sie aber auch darauf, dass Ihre Kleidung mit der Botschaft einher geht. Wer erzählt, dass er seit 24 Stunden ununterbrochen mit der Lösung eines Problems beschäftigt ist, muss wohl müde aussehen – sonst klingt diese Botschaft kaum glauwürdig.

 

5. Durchlauf

Ein Medienschaffender wird ein Interview zumindest im Kopf durchspielen, ein Radio- oder TV-Interview sogar mit einem Redaktionskollegen möglichst 1:1 durchgehen, um auf Ihre Antworten vorbereitet zu sein.

Hinter dem sollten Sie nicht zurück stehen und Ihrerseits ebenfalls die ganze Situation durchspielen. Nehmen Sie sich dafür einen Kollegen aus Ihrer Organisation, der Ihnen auch die unangenehmen Fragen stellt. Selbstverständlich stehen wir Ihnen auf Wunsch als selbst gerne als Sparringpartner zur Verfügung.

Mit einem Sparringpartner vorbereiten?

Je nach Bedeutung eines Medienauftritts für Sie oder Ihre Organisation wird die Vorbereitung unterschiedlich umfangreich ausfallen. – Zusätzlich abhängig von Ihrer Erfahrung im Umgang mit den Medien und der überhaupt zur Verfügung stehenden Zeit.

Interviewsituation mit Medientrainer Patrick Senn

Die Communications Experts der comexperts AG stellen sicher, dass Sie Ihre Zeit optimal einsetzen.

Lassen Sich sich von uns auf Ihren Medienauftritt vorbereiten. Mit dem Link hier können Sie unsere aktuelle Verfügbarkeit direkt in unserem Kalender ansehen und sich einen Coaching-Termin sichern. Eine Buchung ist bis zu 12 Stunden vor dem Termin möglich.

Und falls Sie kurzfristiger Unterstützung benötigen, rufen Sie uns an oder senden Sie eine Whats’App Nachricht an +41 79 795 70 75.

Habe ich ein Recht auf die Fragen im voraus?

Die Frage wird uns immer wieder gestellt. Muss die Journalistin mir die Fragen vor dem Interview schriftlich geben? Antwort: in der Praxis hat sich etabliert, dass Sie sehr wohl ein Recht darauf haben, die Themenbereiche zu erfahren, über welche ein Journalist mit Ihnen im Interview sprechen möchte. Jeder professionelle Medienschaffende wird Ihnen jedoch erklären, dass er, weil er Ihnen genau zuhören werde, die zweite Frage erst aus Ihrer ersten Antwort heraus überlegen und stellen werde.

Tatsächlich zeigt die Erfahrung, dass es wenig Sinn macht, sich auf vor-formulierte Fragen zu versteifen. Bereiten Sie sich darauf vor, dass alle denkbaren Fragen kommen, und halten Sie gute Antworten bereit.

Wenn der Journalist dann tatsächlich auf ein Themengebiet zu sprechen kommt, das nicht abgesprochen war, oder über das Sie sogar nicht zu sprechen vereinbart hatten: Machen Sie das transparent und erklären Sie dem Journalisten, dass es Ihnen leid täte, aber dass Sie zu diesem Thema jetzt zu wenig vorbereitet seien, um fundierte und qualifizierte Aussagen machen zu können. Damit kann sich das Publikum selbst einen Reim darauf machen, wie fair hier von Seiten der Medien gearbeitet wurde.

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