Lassen Sie sich nicht blenden!

7 Punkte, wie Sie den richtigen Medientrainer finden

Sie suchen einen seriösen Anbieter für ein Medientraining? – Natürlich freuen wir uns, wenn Sie Ihr Medientraining bei der comexperts AG buchen. Und falls nicht, dann sollten Sie vor einer Buchung zumindest die folgenden Punkte abchecken, die aus unserer Sicht einen seriösen Anbieter ausmachen.

1. Diskretion & Interessenskonflikte

Seit Jahren ist es Mode, dass Medienschaffende, die selbst noch vor Mikrophon und Kamera stehen, im Nebenamt auch als Medientrainer unterwegs sind. Das Positive: Diese Journalistinnen und Journalisten wissen effektiv genau, was in der Branche gefragt ist. Die Frage ist nur: Können Sie mit einem Trainer, der morgen wieder auf einer Redaktion arbeitet, auch heikle Themen ansprechen? Oder besteht ein Risiko, dass Ihre vertraulichen Informationen früher oder später den Weg in die Redaktion finden? – Ein seriöser Journalist ist immer und ausschliesslich dem Publikum verpflichtet. Ein seriöser Medientrainer immer und ausschliesslich seinem Kunden. Wir glauben deshalb nicht, dass sich diese beiden Rollen miteinander vereinbaren lassen.

In fast jedem Medientraining geht es auch darum, wie Sie kritische Fragen und allenfalls unangenehme Aspekte kommunizieren. Ihr Medientrainer muss deshalb für Diskretion stehen und darf keine Interessenskonflikte haben. Sie wollen nicht, dass Ihr Medientrainer am nächsten Tag ihren schärfsten Mitbewerber schult, wie er kommunikativ gegen Sie antreten kann.

 

2. Unabhängigkeit

Auch Journalistenschulen, Verlagshäuser und Medienbetriebe selbst bieten heute Medientrainings an. Die Frage, die Sie sich bzw. dem Anbieter stellen sollten: Werden in den Medientrainings dieser Anbieter einfach nur die Wünsche der Medienbranche an Ihre Informationsquellen thematisiert und eingeübt?

Oder lernen Sie tatsächlich auch die Kniffe, Techniken und juristischen Möglichkeiten, die Sie kennen müssen, wenn ein Medienschaffender Ihnen übel mitspielen möchte? Wird Ihnen auch vermittelt, wie Sie herausfinden, ob ein Journalist mit offenen Karten spielt, wenn er Sie um eine Stellungnahme bittet, oder ob er eine «Hidden Agenda» verfolgt?

Die Bedürfnisse der Medienschaffenden zu kennen ist selbstredend ein wichtiger Aspekt, der Ihnen in einem Medientraining vermittelt werden soll. Aber eben nicht nur. Sie wollen dem Medienschaffenden ja auf Augenhöhe begegnen können.

 

3. Erfahrung

Journalistinnen und Journalisten, insbesondere solche bei Radio und TV, haben ihre ganz eigenen Fragemuster und wissen, welche Interview-Dramaturgie eine hohe Zuschauerbeteiligung verspricht. Deshalb empfehlen wir, mit Medientrainern zu arbeiten, welche in früherer Tätigkeit auch tatsächlich Moderator/innen oder Reporter/innen beim Radio und TV waren. Wobei wir die TV-Erfahrung als unabdingbar betrachten: Auch ehemalige Radiosprecher wissen nicht zwingend, worauf es bei der Arbeit vor der Kamera zusätzlich ankommt.

Ehemalige Print-Journalistinnen und -Journalisten führen zudem Interviews ganz anders: Weil sie im Nachhinein alle Zeit der Welt haben, um ein Interview zu bearbeiten, z.B. zu kürzen, fragen Sie oft ganz anders als die Kolleginnen und Kollegen von Radio und TV.

Achtung aber auch bei ehemaligen TV-Moderator/innen: Entscheidend ist die Rolle, die ein TV-Mitarbeiter beim Fernsehen hatte: Eine ehemalige Ansagerin oder Unterhaltungsmoderatorin wird mit Ihnen keinen kontroversen politischen Interviews simulieren können, eine Nachrichtensendung moderiert zu haben muss noch kein Leistungsausweis dafür sein, um Sie für eine kontradiktorische politische Debatte fit machen zu können.

 

4. Individualisierung

Ob ein Medientrainer Ihre Branche bereits kennt, erscheint uns von untergeordneter Bedeutung. – Professionelle Medientrainer sind es gewohnt, sich neue Themengebiete und Branchen erschliessen zu müssen.

Als wichtig erachten wir hingegen, dass der Medientrainer auf einem Briefing besteht, um sich von Ihnen über Themen ins Bild setzen zu lassen, die realistischerweise auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Medientrainings zukommen könnten. Und dass im Medientraining dann auch tatsächlich anhand realistischer Szenarien geübt wird, die Ihrem Tätigkeitsfeld entsprechen. Es hilft Ihnen wenig, wenn Sie in einem Szenario in der Rolle eines Bademeisters auftreten müssen, wenn Sie im wirklichen Leben eine Techfirma leiten.

 

5. Methodisches Geschick

Wir hören regelmässig von Medientrainings, die zu traumatischen Erlebnissen führten. Von Medientrainern, die sich darin gefallen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der Kamera so kritisch zu befragen, dass diese mit dem Eindruck aus dem Training gehen: Alles, nur nie ein Interview geben.

Damit wir uns richtig verstehen: Ein Medientraining sollte sie herausfordern und an Ihre Grenzen führen. Denn nur wenn Sie die kennen, können Sie einschätzen, ob sie eine Interviewanfrage im konkreten Fall annehmen wollen oder nicht.

Von Trainings, in denen die Teilnehmer regelrecht vorgeführt werden, halten wir allerdings nichts. Ein guter Medientrainer schafft es, eine positive Atmosphäre zu schaffen und Grenzen spielerisch auszuloten ohne jemanden blosszustellen.

Wie Sie das herausfinden? Referenzen sind eine gute Möglichkeit, oder Sie sprechen einen Medientrainer explizit darauf an, wie er methodisch vorgeht.

 

6. Welche Gruppengrösse?

Weil die praktische Arbeit vor Mikrophon und Kamera bei einem professionellen Training einen hohen Anteil ausmachen sollten, ist die Anzahl Teilnehmer von grosser Bedeutung. Und hier gilt: Je weniger Teilnehmer, um so effizienter und effektiver das Training.

Für einen eintägigen Kurs ist eine Teilnehmerzahl von sechs Personen schon die obere Grenze, alles über acht Teilnehmer ist nicht seriös – oder aber Sie arbeiten mit zwei Trainern oder Trainerinnen parallel.

Für ein Einzeltraining empfehlen wir zudem, nicht länger als vier Stunden am Stück zu arbeiten. Schlicht deshalb, weil die Arbeit vor der Kamera sehr viel Konzentration verlangt und diese in der Regel nach vier Stunden erschöpft ist.

 

7. Was kostet das?

Erfahrene Medientrainer können aber durchaus CHF 2000.– bis 3000.– kosten, je nachdem werden für Recherchen und Vorbereitungsarbeiten noch einmal einige Stunden fällig. Der Anbieter wird Ihnen zudem vorschlagen, einen Kameramann oder eine Kamerafrau für das Training zuzuziehen. – Das macht ein Training zwar effizienter, kostet aber auch noch einmal zwischen CHF 800.– bis zu CHF 1500.– zusätzlich.

Moderne Medientrainer sind aber deshalb auch in der Lage, im sog. «Videojournalisten»-Modus zu arbeiten, d.h. die Technik selbst zu bedienen. Genau abklären sollten Sie das Kurs-Setting. Seriöse Anbieter werden Ihre Bedürfnisse abklären, bevor Sie Ihnen z.B. raten, das Training in einem TV-Studio durchzuführen, das bisweilen mit technischem Personal gerne noch einmal CHF 5000.– kosten kann.

Das lohnt sich allerdings erst, wenn für die Teilnehmer tatsächlich die Aussicht besteht, dass sie für ein Studiointerview eingeladen werden. Viel häufiger – und wohl realistischer – ist die Situation, dass ein TV-Team  zu Ihnen vor Ort kommt. Um solche Situationen zu trainieren, kann das Training aber auch in einem wesentlich günstigeren Rahmen stattfinden, z.B. in Ihren eigenen Räumlichkeiten.

 

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