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Dass eine neue Sendung im Vorfeld zu reden gibt, ist für die TV-Macher/innen natürlich mehr als erwünscht. Ob die Publizität der neuen Sonntagabend-Kiste Arena/Reporter allerdings den Service public stärkt, darf bezweifelt werden.

Zunächst gab die Besetzung viel zu reden, soll doch neben ARENA-Redaktionsleiter Jonas Projer die ehemalige Miss Schweiz und heutige Werbe-Ikone Christa Rigozzi mitmoderieren. Nun ist Rigozzi keinesfalls abzusprechen, dass sie auch gesellschaftspolitische Themen intellektuell wird durchdringen können. Ein Problem stellen aber ihre vielen Werbe-Engagements dar. Wer im öffentlich-rechtlichen TV Politsendungen moderieren will, kann nicht gleichzeitig als Testimonial von Werbeplakaten herunterlächeln. Das Argument der TV-Macher, man engagiere Rigozzi nur in einem kleinen Teilzeitpensum und könne ihr deshalb diese Geschäfte nicht vollends verbieten, ist natürlich an Dreistigkeit nicht zu überbieten: Man hätte offenkundig schlicht von einem Engagement von Frau Rigozzi absehen müssen. Einmal mehr beweist sich, dass die Rennleitung mit Direktor Ruedi Matter und Chefredaktor Tristan Brenn schlicht nicht das Format hat in Bezug auf Führungskraft und politischer Sensibilität, das in diesen Funktionen nötig wäre.

Als ob die Causa Rigozzi nicht schon Beleg genug dafür wäre, erhält die Debatte zusätzlichen Zündstoff durch die Wahl des Hauptprotagonisten für die erste Sendung. Es geht um die KESB, und im Reporter-Film, welcher der Diskussion vorangehen soll, wird ein Mann portraitiert, auf dessen Facebook-Profil klar rassistische und faschistoide Aussagen gepostet sind. Warum ausgerechnet ein offenkundiger Extremist ausgewählt wurde als Beispiel für die KESB-Kritiker, lässt sich eigentlich nur damit erklären, dass es dem neuen Sendegefäss tatsächlich mehr darum geht, wie auch immer geartete Schlagzeilen zu produzieren, als dem Service public-Auftrag nachzukommen und eine Debatte zu führen über eines der wohl stossendsten Probleme der Gegenwart, nämlich das neue Erwachsenen- und Kindesschutzrecht. Der Vorgang erinnert fatal an die verunglückte Ganser-Sendung, welche vom Ombudsmann zu Recht in vielen Punkten gerügt worden war. Lernfähigkeit ist am Leutschenbach wohl ein Fremdwort.

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